In Lugano spürt man die typisch schweizerische Sensibilität gegenüber Themen wie Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.
Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung, die Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt berücksichtigt, ist seit 1991 Teil der schweizerischen Bundesverfassung (Art. 2, Art. 73). Die politische Umsetzung des Modells erfolgt durch die Energiestrategie 2050, mit der der Bundesrat eine Veränderung des Schweizerischen Energieversorgungssystems in Gang gesetzt hat, das die bereits stark genutzten erneuerbaren Energien (Wasserkraft, Sonne, Wind, Geothermie, Biomasse) weiterentwickelt. Aufgrund ihrer geografischen Gegebenheiten besitzt die Schweiz die idealen Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserkraft, die heute mit 57% Nutzung die wichtigste inländische erneuerbare Energiequelle darstellt (Das Tessin produziert ca. 10% der nationalen Wasserkraft). Auch in Sachen Wiederverwertung steht die Schweiz ganz oben: 94% Altglas, 92% Aluverpackungen, 81% Altpapier und 83% PET-Flaschen werden an speziellen Sammelstellen entsorgt. Ein Land, das seine Biodiversität, seine Flora und Fauna liebt und schützt, das zu 30 Prozent mit Wald bedeckt ist und Rodungen gesetzlich streng regelt, und das dem Wald eine wesentliche Rolle zuspricht, da dieser als wichtige Kohlenstoffsenke zur CO2-Reduktion beiträgt und Naturgefahren abwehrt.
Die Stadt Lugano will den Umweltschutz zu ihrem Hauptanliegen machen: Zu den wichtigsten Entwicklungsleitlinien 2018-2028 gehört die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit. Lugano verfügt über ein gut ausgebautes ÖV-System und ein Bike-Sharing-Angebot (PubliBike) in der gesamten Region. Lugano gibt der erstklassigen lokalen Produktion in den Bereichen Gastronomie und Wein den Vorrang und unterstützt lokale Unternehmen. Lugano achtet auf eine sparsame Nutzung der Ressourcen und eine umsichtige Raumplanung, deshalb ist Lugano die dichtest besiedelte Stadt im Kanton mit der bundesweit grössten Waldfläche (52%), wo auf jeden Einwohner 0,42 Hektaren Wald fallen, das ist drei Mal mehr als der nationale Durchschnitt. Mit gut 18,8 km² Grünflächen bestehend aus Parks, Gärten, Blumenbeeten und Baumalleen ist Lugano bereits gut positioniert, bemüht sich jedoch um die Umsetzung weiterer wichtiger Projekte zur Aufwertung des Grünraums. So zum Beispiel das mehrjährige Projekt “Lugano al verde” und die Gemeinde-Treibhäuser, wo auf einer Fläche von über 15‘000 m² in praktisch vollständig biologischem Anbau die Pflanzen und Blumen für die Begrünung von Parks und Gärten gezogen werden. Aufgrund dieser langjährigen Bemühungen erhielt Lugano im Dezember 2019 das bedeutende Label Energiestadt. Somit gehört sie zu den Gemeinden und Städten, die dank ihrer Energie- und Klimapolitik in strategischen Bereichen wie Raumentwicklung und –planung, Energieversorgung, Entsorgung und Mobilität mindestens 50% der möglichen Punkte erfolgreich umgesetzt haben. Ein lobender Start in Richtung Nachhaltigkeit.